Prüfung von Risikoaggregation und Entscheidungsvorlagen

Allgemein - Aufbaustufe

Veranstaltungsdetails

Nr.:
2019298
11 freie Plätze
Termin:
28.11.2019, 09:00-16:30 Uhr
Seminarort:
pentahotel Wiesbaden
Abraham-Lincoln-Straße 17
65189 Wiesbaden
Referenten:
Prof. Dr. Werner Gleißner
Stunden:
7.0 Stunden CPE
0.0 Stunden Ethik-CPE
Gebühr:
610,00 € für Mitglieder
660,00 € für Nichtmitglieder


Allgemein - Aufbaustufe

Beschreibung

Im Seminar werden auf die beiden zentralen gesetzlichen Anforderungen zum Umgang mit Risiken in Unternehmen eingegangen, die Früherkennung bestandsbedrohender Entwicklungen und das Vorliegen angemessener (Risiko-) Informationen bei Entscheidungen des Vorstands (bzw. der Ge-schäftsführung). Für beide Anforderungen ist eine sachgerechte Risikoaggregation unabdingbar.Die gemäß §91 Absatz 2 Aktiengesetz wesentlichste Anforderung an ein Risikofrüherkennungssystem besteht darin, „bestandsbedrohende Entwicklungen“ früh zu erkennen. Die im Gesetz genannten „bestandsbedrohenden Entwicklungen“ sind meist Kombinationseffekte mehrerer Einzelrisiken. Entsprechend ist die Methode der Risikoaggregation, die zur Auswertung von Kombinationseffekten der Einzelrisiken und der Bestimmung des Gesamtrisikoumfangs dient, zu prüfen (vgl. auch IDW PS 340).Die in § 93 AktG geregelte Business Judgement Rule fordert von Vorständen und Geschäftsführern, dass bei einer unternehmerischen Entscheidung „angemessene Informationen“ vorliegen müssen. Diese umfassen gerade auch Informationen über die mit der Entscheidung verbundenen Risiken.

Seminarinhalte

Programm

  • Was sind „bestandsbedrohende Entwicklungen“ im Sinne §91 Absatz 2 Aktiengesetz?
    • Zur Definition des Begriffs „bestandsbedrohender Entwicklungen“
    • Überschuldung und Illiquidität als Insolvenzursachen
    • Risikodeckungspotenzial, Gesamtrisikoumfang und Risikotragfähigkeit
    • Covenants, Refinanzierungsrisiken und „kritische“ Verletzungen von Ratinganforderungen
    • Implikationen für die Prüfung von Risikomanagementsystemen
  • Grundlagen: Was sind angemessene Informationen im Sinne des §93 AktG
    • Anforderungen an Vorlagen für „unternehmerische Entscheidungen“ und angemessene Informationen
    • Die fundierte Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen: Der Beitrag von Controlling, Risikomanagement und Stabsstellen
    • Beurteilung einer Entscheidungsvorlage aus Perspektive der Gläubiger (Ratingprognosen)
    • Eigentümerperspektive (Risikogerechte Bewertung)
  • Risikoaggregation und Monte-Carlo-Simulation
    • Grundlagen der Risikoaggregation
    • Risikoquantifizierung und Risikoaggregation mittels Monte-Carlo-Simulation
    • Fallbeispiel: Aufbau eines Risikoaggregationsmodells mit Excel (Crystal Ball)
    • Mindestanforderungen an ein Risikoaggregationsverfahren
  • Prüfung bestehender Risikoaggregationsverfahren
    • Die Prüfung der Risikoaggregation durch die Interne Revision
    • Prüfungsschwerpunkte
    • Checkliste mit Prüfkriterien für das Risikoaggregationsverfahren
    • Empfehlungen für den praktischen Ablauf der Prüfung der Risikoaggregation
  • Prüfung bestehender Entscheidungsvorlagen
    • Die Prüfung von Entscheidungsvorlagen durch die Interne Revision
    • Prüfungsschwerpunkte
    • Checkliste mit Prüfkriterien für Entscheidungsvorlagen
    • Empfehlungen für den praktischen Ablauf der Prüfung von Entscheidungsvorlagen

Seminarziel

Zielsetzung des Seminars ist es, zu erläutern, wie Risikoaggregationsverfahren beschaffen sein müssen, um die gesetzlichen Anforderungen aus §91 AktG zu erfüllen, und wie diese zu prüfen sind.

Referenten

Prof. Dr. Werner Gleißner

 Prof. Dr. Werner Gleißner

Prof. Dr. Werner Gleißner ist Vorstand der FutureValue Group AG und Honorarprofessor an der Technischen Universität Dresden (Betriebswirtschaft, insb. Risikomanagement) sowie Vorstand der „EACVA“ (European Association of Certified Valuators and Analysts).

Seine Forschungs- und Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Bereich Risikomanagement, Bewertung & Rating, Unternehmensstrategie sowie der Entwicklung von Methoden für eine simulationsbasierte Risikoaggregation – z.B. für die Vorbereitung von Management-Entscheidungen („Strategiebewertung“) und Value Investing. Dabei entwickelt er spezielle Bewertungsverfahren, die Insolvenzrisiken berücksichtigen und ausgehend vom aggregierten Ertragsrisiko risikogerechte Kapitalkosten ableiten statt auf Aktienrenditeschwankungen (wie beim CAPM) zu basieren („Risiko-Wert-Modelle“ mit „unvollkommener Replikation“).

Er vertritt einen neuen Forschungsansatz zur Integration der bisher weitgehend getrennten Methoden im Risikomanagement, Rating und Bewertung (speziell durch die Nutzung von Simulationsverfahren).

Er ist Autor zahlreicher Fachartikel und Bücher, wie z.B. Gleißner, W. (2022): Grundlagen des Risikomanagements, 4. Aufl., Vahlen Verlag München.

Alternative Termine

Zu diesem Seminar gibt es keine alternativen Termine.


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