Das Verhalten von Mitarbeitenden und Führungskräften ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg jeder Organisation. Ob Entscheidungsfindung, Kommunikation oder die Art der Zusammenarbeit – das beobachtbare Organisationsverhalten beeinflusst unmittelbar die Leistungsfähigkeit und Zielerreichung eines Unternehmens. Gleichzeitig birgt es Risiken, wenn es nicht mit strategischen Zielen und Stakeholder-Erwartungen übereinstimmt. Fehlverhalten kann trotz bester Absichten zu Reputationsverlust, Ineffizienz oder gar regelwidrigem Handeln führen.
Die Interne Revision nimmt dabei eine zentrale Rolle ein: Sie bewertet, ob Governance-, Risikomanagement- und Kontrollmechanismen existieren, die ein zielführendes und verantwortungsvolles Verhalten fördern. Um diesen Aspekt professionell und einheitlich prüfen zu können, hat das Institute of Internal Auditors (IIA) einen neuen Entwurf eines Topical Requirements zum Thema Organisationsverhalten veröffentlicht. Dieser befindet sich ab dem 08. Juli 2025 für 45 Tage in der öffentlichen Kommentierungsphase.
Das „Wie“ – also die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen, Regeln gelebt und Führung ausgeübt wird – ist für Organisationen ein Schlüsselfaktor. Doch auch dieses Verhalten muss steuerbar, prüfbar und bewertbar sein. Besonders relevant sind:
Die Interne Revision hilft, systematisch zu erkennen, ob Verhalten unterstützt oder behindert – und ob Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Organisationskultur wirksam sind.
Das IIA definiert in dem neuen Topical Requirement klare Anforderungen für die Prüfung von Drittparteien. Wichtige Aspekte sind:
Wichtige Inhalte des neuen IIA-Entwurfs
Das neue Topical Requirement des IIA bietet klare Anforderungen für die Prüfung von Organisationsverhalten. Es baut auf bewährten Revisionsprinzipien auf und gliedert sich in drei zentrale Themenbereiche:
✅ Governance-Strukturen und Verantwortlichkeiten:
Bewertung, ob Führung und Aufsicht Verantwortung für gewünschtes Verhalten übernehmen, klare Erwartungen definieren und diese in Entscheidungsprozesse integrieren.
✅ Risikomanagement im Kontext Verhalten:
Prüfung, ob Verhaltensrisiken identifiziert, überwacht und regelmäßig bewertet werden – inklusive Feedbackschleifen und Eskalationsmechanismen bei Fehlentwicklungen.
✅ Kontrollmechanismen zur Steuerung von Verhalten:
Von Anreizsystemen über Whistleblower-Prozesse bis hin zu Trainings – die Interne Revision beurteilt, ob ein umfassendes Kontrollsystem existiert, das auf gewünschte Verhaltensweisen ausgerichtet ist.
Die Kommentierungsphase startet am 08. Juli 2025 und läuft 45 Tage. Alle Interessierten – insbesondere Revisorinnen und Revisoren – sind eingeladen, den vollständigen Entwurf zu lesen und Rückmeldungen einzureichen.