
Cornelia Satzinger

Susanna Schacht
„Die Interne Revision eröffnet mir als Fachinformatikerin ganz neue Möglichkeiten“
Cornelia Satzinger, IT-Revisorin bei der Bundesagentur für Arbeit
Frau Satzinger, Sie sind als IT-Spezialistin seit etwa einem Jahr in der Internen Revision der Bundesagentur für Arbeit (BA) angesiedelt. Wie kam es dazu?
Eigentlich durch einen Zufall, denn ich bin als Fachinformatikerin eine Quereinsteigerin. Ich bin bereits neun Jahre bei der Bundesagentur in der IT beschäftigt. Vor einem Jahr suchte die Interne Revision einen Spezialisten aus der IT – eine Entwicklung, die mir ganz neue Möglichkeiten eröffnete.
Inwiefern? Für was sind Sie in der Internen Revision zuständig?
Wir prüfen IT-Prozesse und -Abläufe in den verschiedensten Abteilungen der Bundesagentur für Arbeit. Das betrifft sowohl die Software als auch die Hardware, bspw. unsere sehr großen Server-Anlagen. Einfach gesagt: Wir sind ständig auf der Suche nach Verbesserungen für unsere IT- Systeme und somit für die gesamte Bundesagentur. Wir wollen Prozesse optimieren und Abläufe effizienter gestalten. Eine für mich persönlich, aber vor allem für die Bundesagentur bereichernde Aufgabe.
Sie sind als IT-Fachfrau keine klassische Revisorin. Wie finden Sie sich in dem Aufgabenfeld zurecht?
Dank erfahrener Kollegen sehr gut. Voraussetzung ist aber, dass man sich auf etwas Neues einlassen kann, offen und kommunikativ ist. Denn im Vergleich zu einem klassischen IT-Job hat man es in der IT-Revision sehr oft mit neuen Kollegen aus anderen Bereichen zu tun – was ich wirklich toll finde. Der fachübergreifende Austausch mit den Kollegen ist unheimlich wichtig für unsere Arbeit.
Welche Voraussetzungen und Qualifikationen sollte ein Interner Revisor Ihrer Meinung nach mitbringen?
Neben einer fundierten Fachausbildung oder einem Studium, eine schnelle Auffassungsgabe und die Bereitschaft, sich intensiv mit neuen Themen und Prozessen zu beschäftigen. Außerdem viel Spaß an der Kommunikation und am Umgang mit Menschen und manchmal vielleicht auch eine gewisse Sensibilität den Kollegen aber auch gewonnenen Informationen gegenüber.
Was finden Sie besonders herausfordernd nach einem Jahr Erfahrung in der Internen Revision?
Das Herausfordernste, aber gleichzeitig auch Faszinierendste an der Aufgabe ist für mich, dass wir uns ständig mit neuen Themen beschäftigen dürfen. Der Job ist nie langweilig und immer abwechslungsreich. Die Menschen und Themen sind äußerst vielfältig und gleichzeitig haben wir doch eine große Verantwortung. Denn unsere Ergebnisse gehen ja direkt an Vorstand und Verwaltungsrat. Die Mischung zwischen neuen Herausforderungen und Verantwortung ist das spannende an diesem Job.
Welches Fazit ziehen Sie nach einem Jahr in der Internen Revision der Bundesagentur?
Es macht mir unheimlich viel Spaß, an einer transparenten und offenen Behörde mitzuwirken. Unsere Arbeit trägt dazu bei, dass sich die einzelnen Abteilungen und damit die gesamte Bundesagentur stetig verbessern kann. Das ist eine unglaublich tolle Aufgabe und Herausforderung für mich und bringt mir in meinem Berufsleben neue Erfahrungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Eine tolle Karrierechance.
Susanna Schacht, Dual-Studierende bei der Deutsche Bahn AG
Wie würden Sie das Berufsbild und die Aufgaben eines Internen Revisors beschreiben?
Die Arbeit ist sehr vielfältig und umfasst alle Bereiche bzw. Prozesse des Konzerns. Es gilt sich oftmals in kürzester Zeit in neue Themengebiete einzuarbeiten, mit den Kollegen in den Abteilungen ins Gespräch zu kommen und die notwendigen Prüfungs- und Kontrollaufgaben mit Blick auf die Steigerung des Unternehmenserfolgs wahrzunehmen.
Für diese anspruchsvolle Aufgabe ist es erforderlich, dass der Revisor engagiert und unternehmensbezogen handelt, unheimlich motiviert und kommunikativ sowie immer offen für Neues ist.
Ein modernes Verständnis der Internen Revision sieht die Experten nicht nur als Prüfungs- und Kontroll-Instanz, sondern immer mehr in beratender Funktion der Geschäftsführung bzw. der Aufsichtsgremien.
Ja, dem kann ich nur zustimmen. Die Arbeit der Internen Revision ist natürlich auch deshalb spannend und herausfordernd, weil viele Augen auf die Interne Revision gerichtet sind und die Erwartungshaltung seitens der geprüften Bereiche und des Vorstands hoch ist. Es geht nicht nur um die Überprüfung interner Abläufe und Prozesse, sondern vor allem auch um die Prävention und Vermeidung verschiedenster Risiken für das Unternehmen. Das sind komplexe aber eben auch sehr interessante Themen aus gesamtunternehmerischer Sicht.
Es ist den Revisoren zudem bewusst, dass die eigene Arbeit - insbesondere der Prüfbericht - den Vorständen und Aufsichtsräten vorgelegt wird. Das ist eine besondere Situation, in der das Arbeitsergebnis im Fokus steht. Mir wurde die Tragweite richtig klar, als ich in der Praxisphase die Möglichkeit hatte, unseren Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Grube persönlich kennenzulernen. Sowas erlebt man als Berufsanfänger selten.
Haben Sie bereits im Studium die Interne Revision kennengelernt?
Es wäre wünschenswert, dass dieses wirklich interessante Berufsbild in der Ausbildung noch stärker vorgestellt wird: Beispielsweise durch Gastvorträge an der Universität oder auch durch das aktive Anbieten von Themen für wissenschaftliche Arbeiten. Viele Betriebswirte haben die klassische Laufbahn im Rechnungswesen oder in der Wirtschaftsprüfung im Blick – weil sie von anderen Möglichkeiten zu wenig wissen.
Zudem ist die Revisionsfunktion interessant, aber der Themenschwerpunkt findet im Studium zu wenig Beachtung und die Aufgaben eines Revisors gehen in der Praxis über die rein theoretische, betriebswirtschaftliche Sicht hinaus. Während in der Theorie der Erfolg oft mit wenigen Kennzahlen beschrieben wird, prüft die Interne Revision auch inhaltlich und formal. Ein wirklich spannender Prozess.
Als ich nach meiner Praxisphase in der Konzernrevision meinen Kommilitonen erzählt hatte, wo ich war und woran ich mitgearbeitet habe, haben alle nur gestaunt.
Welches Fazit würden Sie nach ihrer Praxiserfahrung in der Internen Revision der Deutschen Bahn ziehen?
Die Interne Revision ist ein äußerst herausforderndes und interessantes Berufsfeld mit tollen Karriereaussichten und der Möglichkeit, frühzeitig ein gutes Netzwerk aufzubauen. Meines Erachtens ist es auch eine sehr gute Vorbereitung für weiterführende Aufgaben in einem Unternehmen, da man schnell Verantwortung übernehmen und sich beweisen kann.