Das waren die 6. DIIR Digitalen Tage

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KI und Cybercrime: Die Zukunft der Internen Revision im Fokus der 6. DIIR Digitalen Tage

Die 6. DIIR Digitalen Tage in Berlin präsentierten am 11. und 12. März 2024 zwei dominierende Themen: Künstliche Intelligenz und Cybercrime. Beide stellen zweifellos Schlüsselthemen der Internen Revision im digitalen Transformationszeitalter dar. Sie entwickeln sich mit bemerkenswerter Dynamik weiter und beeinflussen sich gegenseitig in vielfältiger Hinsicht.

Cybercrime: Bedrohung wächst, aber Vorsorge ist möglich

KI eröffnet eine Fülle an Möglichkeiten – auch für Hacker. Zum Beispiel macht KI Phishing heutzutage viel schwerer zu erkennen und zu verhindern als noch vor ein oder zwei Jahren, wie Marc Kleffmann (thyssenkrupp) in seinem Vortrag „Tagebuch eines Hackerangriffs“ eindrucksvoll darlegte. Deep Fake, ein Phänomen, das ohne KI nicht existieren würde, wurde durch den Video-Einspieler von Bundeskanzler Olaf Scholz, präsentiert von Nick Sohnemann (Future Candy GmbH) in seiner inspirierenden Eröffnungs-Keynote „Fly me to the Moonshot“, humorvoll, aber beunruhigend illustriert. Die Frage, ob Personen in Videocalls echt sind, wird durch solche Entwicklungen aufgeworfen und klar beantwortet: Ja.

In ihrer beeindruckenden Schluss-Keynote „CYBERWAR – DIE GEFAHR AUS DEM NETZ: WER UNS BEDROHT UND WIE WIR UNS WEHREN KÖNNEN“ machte Constanze Kurz, Sprecherin des Chaos Computer Club (CCC), deutlich, dass die Lage ernst ist, aber Unternehmen konkrete Maßnahmen ergreifen können, um Cybercrime vorzubeugen und zu bekämpfen. Es ist zwar möglich, sich zu verteidigen, aber die Kosten sind gestiegen. Kurz empfiehlt eine offene Auseinandersetzung mit solchen Vorfällen im Sinne einer positiven Lessons-Learned-Kultur und deren Umwandlung in politische Forderungen.

Dr. Constanze Kurz
Dr. Constanze Kurz – Sprecherin des Chaos Computer Club (CCC)

KI: Gamechanger für die Interne Revision

Künstliche Intelligenz ist ein Gamechanger für die Interne Revision. Die zahlreichen Potenziale und Chancen von KI wurden in Fachsitzungen und Deep Dives aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Unternehmen wie SAP SE, Volkswagen AG, TUI AG und die BMW AG berichteten von Best Practices, darunter die Integration von KI-Tools in bestehende Systeme, Automation, KI-gestützte Datenanalyse und die Nutzung von Tools wie ChatGPT in Prüfungsprozessen.

Prof. Marc Eulerich präsentierte in seiner Keynote „GENERATIVE AI & REVISION: GAMECHANGER FÜR UNSEREN BERUFSSTAND“ nicht nur den aktuellen Forschungsstand, sondern betonte auch die Bedeutung, dass Interne Revisoren die Technologien verstehen, die Risiken erkennen und entsprechende Tools nutzen können. Der stete Austausch und das Teilen von Erfahrungen sind entscheidend, wie auch die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion „Chancen und Risiken der KI für den Berufsstand“ bestätigten.

Talentgewinnung und -förderung: Schlüssel zum Erfolg

Ein weiteres aktuelles Thema ist die Talentgewinnung und -förderung in Revisionsabteilungen, insbesondere im Kontext von KI. Michael Schönberger (adidas AG) präsentierte innovative Ansätze, wie gamifizierte Lernprogramme Audit-Talente motivieren und neue Datenanalyse-Fähigkeiten aufbauen können. Eine digitale Lernkultur ist entscheidend, um talentierte Fachkräfte zu halten, wie alle Referierenden betonten.

Fazit: Den Mutigen (und Wissenden) gehört die Zukunft

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Zukunft den Mutigen und Wissenden gehört. Die DIIR Digitalen Tage machten Mut, da sie zeigten, dass wir den Prozess der digitalen Transformation und die Zukunft unseres Berufsstands aktiv gestalten können. Die Basis dafür ist kontinuierliche Weiterbildung und das Halten von Schritt mit den aktuellen Entwicklungen. Es erfordert ein offenes Mindset für Innovationen und das Setzen von kühnen Zielen – eben „Moonshots“. Tagungen wie diese legen den Grundstein dafür.